Thema Stress: Einfach mal abschalten? Gar nicht so einfach!

Krankenkassenstudie zum Stress

Einfach mal abschalten? Gar nicht so einfach

Einer neuen Studie der Techniker Krankenkasse zufolge sind drei von zehn Erwachsenen immer erreichbar auf dem Handy, bei den Jüngeren sind es sogar 87 Prozent. Das birgt Risiken.

Es ist so einfach. Einmal auf die Taste drücken und aus ist das Handy. Aber wer schafft das schon? Oder können Sie noch abschalten? Wenn nicht, geht es Ihnen wie vielen. Fast jeder Dritte gibt nach einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) an, immer mobil erreichbar zu sein. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es sogar 87 Prozent, in der Gruppe der 26- bis 35-Jährigen beinahe 50 Prozent. Nun muss man deshalb nicht gleich moralisch werden und die modernen Kommunikationsmittel geißeln.

Aber vielleicht ist es möglich, kurz, wenigstens die nächsten paar Zeilen lang, darüber nachzudenken, wie weit oder ob das zu weit geht. Immer und überall für jeden verfügbar zu sein. Immerhin geben in der jüngsten Stressstudie, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht wird, nur vier von zehn Immer-Erreichbaren an, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind. Jeder Zwölfte bedauert, nicht mehr oder etwas anderes aus seinem Leben gemacht zu haben. Dabei zwingt diese Leute doch keiner zum Dauerbetrieb, sollte man meinen.

Ständige Erreichbarkeit für viele Menschen belastend

Das Problem ist nur, dass sie sich offenbar gezwungen fühlen. Wirkt doch unprofessionell, wenn der Chef einen nicht erwischt! Nicht wahr? „Eine ständige Erreichbarkeit ist für viele Menschen belastend“, sagt Franziska van Hall, die als Oberärztin an der psychiatrischen Klinik der Charité arbeitet. Von einem „chronischen Stressfaktor“ spricht die Expertin dann, weil eine Trennung zwischen Beruf und Freizeit praktisch nicht mehr stattfindet. Es ist wie ein selbst verordneter ständiger Bereitschaftsdienst. Und der wiederum kann krank machen.  Zu Beginn des Jahres hat ein DAK-Report gezeigt, dass das Gesundheitsrisiko bei Arbeitnehmern erheblich steigt, wenn sie ständig erreichbar sind. „Gestresste Menschen haben ein viermal höheres Risiko für seelische Beschwerden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der TK, Jens Baas, nun. Es scheint alles zusammenzupassen: Immer mehr Beschäftigte werden immer länger wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben. Immer mehr Psychopharmaka werden immer öfter verordnet, psychisch bedingte Klinikaufenthalte und Frühverrentungen nehmen immer mehr zu.

Die Formel klingt simpel: Handy gleich Stress gleich Krankheit. Aber Moment. So einfach ist es nun auch nicht. Berufliche Belastungen lassen sich, so sagen es die Experten, sogar recht gut verkraften – solange ihnen eine ausreichenden Regenerationszeit folgt. Solange man Pausen macht und Abwechslung sucht vom Berufsalltag. Einfach mal abschaltet. Es muss ja nicht das Handy sein.

QUELLE: Tagesspiegel 30.10.2013 – Bericht von Katrin Schulze

 

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